Schwimmhalle Fischerinsel
herborner.X

Objektbericht

Die Steigerung von besser: herborner.X mit Permanent-Magnet-Motor

Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) stehen für gleich mehrere Superlative: Sie sind der größte Badbetreiber in Europa und haben mit der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark auch das größte Schwimmzentrum des Kontinents im Portfolio. Insgesamt betreiben die BBB mehr als 60 Hallen-, Strand- und Sommerbäder in der Hauptstadt. Für den Betrieb dieser Bäder sind circa 8.500 Pumpen im Einsatz, davon 500 in der Wasseraufbereitung. Ein Großteil dieser Pumpen sind Produkte der Herborner Pumpentechnik.

Wolfram Kaube, Leiter der Abteilung Bau und Technik der BBB, hat mit den Pumpen aus Herborn durchweg gute Erfahrungen gemacht. „Sie haben eine hohe Lebensdauer, sind zuverlässig und wartungsarm“, so der über die Grenzen Berlins hinaus bekannte Schwimmbadexperte. Aufgrund seiner Zufriedenheit mit den bisher eingesetzten UNIBAD-Pumpen zeigte Kaube zunächst wenig Interesse, als ihm im Frühjahr 2014 sein Ansprechpartner bei der Herborner Pumpentechnik, Gerd Gomoll, mit der neuen Baureihe herborner.X eine beschichtete Badewasserumwälzpumpe vorstellte. Diese neue Pumpengeneration verfügt über neue Pumpenhydrauliken, die über die Beschichtung und die damit einhergehenden extrem glatten Oberflächen einen deutlich verbesserten Wirkungsgrad besitzen. In Verbindung mit einem Permanent-Magnet-Motor erhöht sich die Energieersparnis für den Betreiber zusätzlich. „Viele Parameter wer- den nur auf den Prüfständen der Pumpenhersteller erzielt, nicht aber im Realbetrieb“, begründet Kaube seine damalige Zurückhaltung. Von ihrem Produkt überzeugt, bot die Herborner Pumpentechnik den BBB einen Feldversuch an.

Das Objekt

Für einen realistischen Vergleichstest war eine Anlage mit zwei redundanten Pumpen erforderlich. Man wählte die Schwimmhalle Fischerinsel in Berlin-Mitte aus. Hier liefen bis dato zwei Herborner Pumpen vom Typ UNIBAD 15/125X3-W2 mit IE1-Motor abwechselnd im 24-Stunden-Betrieb. Obwohl die zwei 18 Jahre alten Pumpen noch einwandfrei funktionierten, ersetzte die Herborner Pumpentechnik für den Test eine der beiden UNIBAD durch eine neue herborner.X mit Permanent-Magnet-Motor. Um die Vergleichbarkeit zwischen der alten und der neuen Baureihe herzustellen, wurde der alten UNIBAD zusätzlich ein Frequenzumrichter vorgeschaltet. Beide Pumpen wurden mittels Frequenzumrichter exakt auf einen Betriebspunkt von 150 m3/h eingestellt. Um die Laufzeit der Pumpen genau zu erfassen, wurden Betriebsstundenzähler installiert. Somit waren alle Voraussetzungen für einen direkten Vergleich zweier Pumpengenerationen der Herborner Pumpentechnik geschaffen.

Die Ergebnisse

Nach einem knappen Monat Laufzeit stand fest: Gerd Gomoll hatte nicht zu viel versprochen. Die nun – frequenzumrichteroptimierte – alte UNIBAD benötigte für die gleiche Umwälzleistung im Betriebspunkt statt der früheren 10 kW nur noch 7,7 kW Strom. Die herborner.X-PM benötigte gar nur 6,7 kW. Der Vorteil der herborner.X-PM liegt somit in dem gewählten Betriebspunkt exakt bei 0,97 kW. Bei Volllast und einem Strompreis von 17 Cent/kWh bedeutet dies eine Kostenersparnis von 1.445 Euro im Jahr!

Aufgrund des positiven Testergebnisses wurde entschieden, dass die Pumpe angeschafft wird. Der Umwälzbetrieb erfolgt künftig ausschließlich über die neue effizientere herborner.X-PM, die zweite Pumpe wird nur noch zur Filterspülung zugeschaltet. Die Umrüstung und Neuanschaffungskosten für die herborner.X-PM werden sich für die BBB in fünf bis sechs Jahren amortisieren. „Beim Ausfall einer Pumpe ist die Amortisierungszeit sogar noch kürzer (ca. 2 Jahre), da man in diesem Fall die ohnehin anfallenden Anschaffungskosten nicht in die Betrachtung mit einbeziehen muss“, erläutert Gerd Gomoll.

Bei den BBB ist man jedenfalls überzeugt: „Aufgrund des erheblichen Einsparpotenzials werden wir überall dort, wo in unseren Bädern ein Pumpenausfall droht, auf die neue Technik umsteigen“, sagt Wolfram Kaube. Wer weiß: Vielleicht steht am Ende dieses Prozesses ein weiterer Superlativ für die BBB, nämlich nicht nur der größte, sondern auch der effizienteste Badbetreiber zu sein.